Epilepsie ist eine Gehirnerkrankung des zentralen Nervensystems. Durch eine Funktionsstörung von Erregung und Hemmung entstehen plötzliche elektrische Entladungen in unterschiedlichen Gehirnbereichen. Durch Fehler in der Koordination kommt es zu unkontrollierten Reaktionen von Nervenzellgruppen. Der Schutzmantel der Nervenzellen ist an manchen Stellen beschädigt, kommen zwei solcher Stellen nun aneinander, kommt es zum epileptischen Anfall. Ja nach Art und Auswirkung erfolgt die Einteilung in fokale und primär generalisierte Anfälle, welche wiederum mehrere Unterteilungen haben. Es gibt Grand-Mal und Petit-Mal-Anfälle. Petit-Mals gehen ohne, Grand-Mals mit Krampfanfällen einher.
Es ist eine Rassedisposition zu erkennen, was die Erblichkeit dieser Erkrankung deutlich macht. Mit betroffenen Hunden darf auf keinen Fall gezüchtet werden! Eine Anfallshäufigkeit konnte zum Beispiel bei Linien des Do Khyis, Pudel, Cocker oder bei Retrievern beobachtet werden. Dies bedeutet natürlich nicht, dass jeder Hund dieser Rassen erkranken muss! Man sollte nur bei der Auswahl des Hundes besonders auf gesunde Elterntiere und zuverlässige Züchter achten. Eine genetisch bedingte Epilepsie tritt meist zwischen dem ersten und vierten Lebensjahr auf.
Epilepsie oder epileptiforme Anfälle können jedoch auch erworben werden. In diesem Fall liegen andere Krankheiten oder auch ein Unfall als Ursache zugrunde.
Es gibt keinen Test und keine Untersuchungsmethode, mit welcher sich Epilepsie sicher nachweisen lässt. Dies bedeutet, dass erst alle anderen möglichen Erkrankungen ausgeschlossen werden müssen, bevor man von einer Epilepsie sprechen kann. Mögliche Erkrankungen können sein:
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Stoffwechselstörungen (Hypoglykämie, – kalzämie, Schilddrüsenfehlfunktionen und andere)
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Herzerkrankungen
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Leberfunktionsstörungen
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Vergiftungen
Es ist wichtig, den Hund von einem erfahrenen Neurologen gründlich untersuchen zu lassen. Der normale Haustierarzt hat in der Regel zu wenig Erfahrung mit der Problematik. Benötigen Sie Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Tierarztes kontaktieren Sie mich bitte über das Kontaktformular.
Liegt die Anfallshäufigkeit bei nur etwa vier Anfällen pro Jahr, verzichtet man in der Regel auf eine medikamentöse Behandlung. Hier eingesetzte Medikamente können Phenobarbital, Primidon oder Kaliumbromid sein.
Es wurden auch Erfolge durch klassisch homöopathische Behandlungen, Futterumstellung, Bioresonanz, TCM (traditionell chinesische Medizin) und andere erzielt. Hier muss jeder Tierbesitzer selbst entscheiden, welchen Weg er gehen möchte und welche Behandlung in seinem Fall in Frage kommt. Meiner Meinung nach lohnt es sich auf jeden Fall, sich näher mit den alternativen Behandlungsmöglichkeiten auseinander zu setzen.
Besonders wichtig ist ein Anfallskalender, oft können so Auslöser erkannt und vermieden oder minimiert werden. Anfälle können sich auch ankündigen durch zum Beispiel Unruhe, Unsicherheit, Umherlaufen. Rechtzeitig erkannt, können sie manchmal durch Beruhigen des Hundes verhindert oder gedämpft werden. Da Stress einen erheblichen Faktor für das Auslösen eines Anfalls darstellt, sollte man hierauf besonders achten. Was stresst Ihren Hund? Wie können Sie Stress für ihn vermeiden oder den Stresspegel dauerhaft senken? Ein entscheidender Faktor hierbei ist das Entspannungstraining.
Auseinandersetzen sollten Sie sich auch mit den Auswirkungen von Impfungen, Entwurmungen und der Ernährung Ihres Hundes. Bei Interesse können Sie mich gerne kontaktieren.