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Verhaltensprobleme durch Krankheiten

Meiner Meinung nach wird im Hundetraining bisher noch zu wenig auf Auswirkungen und Beeinträchtigungen durch Krankheiten geachtet. Vielen Verhaltensauffälligkeiten liegen pathologische Befunde zugrunde und solange diese nicht behandelt bzw. die Beschwerden gemindert wurden, ist ein dauerhaft effektives Training nicht möglich. Hat ein Hund zum Beispiel Schmerzen oder eine Stoffwechselstörung, kann dies die Ursache für problematisches Verhalten sein.

Vor allem bei plötzlich aufgetretenem unerwünschten Verhalten (häufig Aggressionsprobleme), welches anscheinend ohne Grund gezeigt wird, sollte der erste Gang zum Tierarzt sein. Kein Hund verhält sich absichtlich „falsch“, es liegt immer eine Ursache zugrunde! Meiner Erfahrung nach wird von Tierärzten leider häufig nur sehr oberflächlich untersucht oder die Zusammenhänge zwischen Krankheiten und Verhaltensproblemen nicht ernst genommen. Es ist entscheidend, dass wirklich danach gefahndet wird, wo die Probleme liegen. Eine normale Untersuchung, wie sie zum Beispiel bei der jährlichen Impfung mitgemacht wird, ist bei Auffälligkeiten in der Regel nicht ausreichend. Empfehlenswert ist es, einen Tierarzt mit der Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie aufzusuchen. Hier ist gewährleistet, dass ausreichend Erfahrung vorliegt und der Arzt in entsprechenden Zusammenhängen von Verhalten und Krankheiten geschult ist.

Leider wird kranken Hunden oftmals angeblich „dominantes“ oder „stures“ Verhalten unterstellt. Wird so ein Hund auch noch durch Schreckreize, wie zum Beispiel Discs, Rütteldosen, Sprayhalsbänder oder körperliche Bedrohung, zum Beispiel runterdrücken oder dem „Alpha-Wurf“ erzogen, kann dies fatale Folgen haben. Der Hund verknüpft diese Reize mit dem, was gerade um in herum passiert und vor allem auch mit seinem Besitzer. Dies hat unerwünschte Auswirkungen auf die Mensch – Hund – Beziehung. Sicherlich wären auch Sie nicht erfreut, wenn Sie jemand für bestehende Schmerzen auch noch strafen würde. Daher ist es unbedingt notwendig, vor dem Training körperliche Ursachen auszuschließen.

Oft ist es hilfreich, einen erfahrenen Hundephysiotherapeuten hinzu zu ziehen. Zum Teil kann hier vorab eine Untersuchung erfolgen und ein entsprechender Verdacht bei einem Tierarzt erwähnt werden. Dann hat man bereits eine Vorstellung, worauf speziell untersucht werden soll.

Ist eine gesundheitliche Ursache gefunden, muss diese erst beseitig oder gemindert werden, bevor das Training begonnen wird. Manche Krankheiten lassen sich nicht vollkommen heilen, hier muss man in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Tierarzt individuell Lösungswege herausarbeiten.

Beispiele für Erkrankungen, welche das Verhalten beeinflussen können:

  • Schmerzen, zum Beispiel durch Arthrose, Spondylose, Bandscheibenprobleme, HD usw.
  • Herzerkrankungen
  • Hormonstörungen, zum Beispiel (subklinische) Schilddrüsenunterfunktion
  • Entzündliche Prozesse
  • Eingeschränkte Funktion der Sinnesorgane, zum Beispiel Linsentrübung im Alter oder Taubheit
  • uvm.

Bei Unklarheiten oder Fragen, setzen Sie sich bitte mit Ihrem behandelndem Tierarzt, Tierheilpraktiker, Homöopathen oder mir in Verbindung.