Anfangs war es für mich völlig normal erwünschtes Verhalten des Hundes zu belohnen, unerwünschtes zu strafen. Es bestand allgemein die Meinung, dass der Halter Rudelführer und Alpha sein musste. Richtig glücklich war ich mit dieser Art des Trainings allerdings nicht.
Ich hatte das große Glück, dass die Verhaltenstherapieunterlagen der ATN von Dr. Ute Blaschke-Berthold und Joachim Leidhold überarbeitet und modernisiert wurden. Endlich hatte ich logische Erklärungen, worauf unerwünschtes Verhalten wirklich beruht.
Daher ist es mir heute besonders wichtig, dass Du Deinen Hund verstehen und lesen lernst. Nur so ist es möglich, sein Verhalten richtig einzuschätzen, zu lenken und zu verändern. Dies steigert auf beiden Seiten das Wohlbefinden und legt den Grundstein für eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung.
Ein wichtiger Aspekt ist für mich die ganzheitliche Betrachtung. So kann es bei Problemverhalten notwendig sein, den Hund medizinisch untersuchen zu lassen. Schmerzen, verminderte Sinnesleistungen, Diabetes oder eine Schilddrüsenfehlfunktion können unter anderem zu erheblichen Verhaltensänderungen führen.
Desweiteren arbeiten wir gemeinsam am Stresslevel des Hundes, der zu Grunde liegenden Emotion des unerwünschten Verhaltens und einem angemessenen Alternativverhalten. So steht einem entspannten Zusammenleben und beiderseitigem Vertrauen nichts mehr im Weg.